Reil · Mit Paddel und Board raus auf die Mosel – doch wie gelingt das sichere Paddeln zwischen Schleusen und Schiffsverkehr? Ein Kanuverleiher aus Reil gibt Tipps für sichere Fahrten auf dem Wasser.
Gemeinsam unterwegs: Eine Paddelgruppe genießt das Mosel-Abenteuer bei Sommerwetter.
Die Sonne glitzert auf dem Wasser, es ist windstill und trocken: perfektes Wetter für eine Tour mit dem Kanu oder Stand Up Paddle (SUP) Board.
Doch zwischen Schleusen und Fahrgastschiffen lauern auch Gefahren. Wer sicher übers Wasser gleiten will, sollte ein paar wichtige Regeln kennen. Darauf besteht auch Henning Hilckmann. Der 26-Jährige ist SUP- und Kanuvermieter beim Kanuverleih an der Mosel in Reil.
Zu seinen Aufgaben gehört es, Kanus und SUP Boards an die Gäste auszuhändigen, Sicherheitseinweisungen zu machen sowie das Einsammeln der Boote und Boards am Abend. „Ich bin Rettungsschwimmer und biete auch an, mitzukommen“, ergänzt Hilckmann.
Paddeln auf der Mosel: Voraussetzungen und Vorbereitungen
Kann jede und jeder einfach drauflos paddeln? Ganz so unbedacht sollte der Einstieg auf die Mosel nicht sein. Laut Hilckmann sei eine wichtige Voraussetzung, schwimmen zu können. Viel mehr brauche es aber nicht. „Diesen Sport kann jeder machen, egal ob groß, klein, alt oder jung.“
Wichtig sei immer, eine Schwimmweste zu tragen, diese sei Pflicht, so wie eine ausführliche Einweisung vor Fahrtbeginn. „Ich zeige den Gästen zum Beispiel die richtige Paddeltechnik und erkläre, auf was sie alles achten müssen“, sagt Hilckmann.
Sicherheit geht vor: Tipps für den Paddelstart
Zur guten Vorbereitung gehöre, den Wetterbericht im Blick zu haben, eine Route auszusuchen, passende Sportkleidung anzuziehen und ausreichend Essen und Trinken mitzunehmen. Gerade im Sommer sollten Sonnencreme sowie eine Kappe oder ein Hut nicht fehlen.
Ob Kanu oder SUP: Henning Hilckmann vom Kanuverleih an der Mosel sorgt für sicheres Paddeln.
Genau wie beim Autofahren ist auch auf dem Wasser Alkohol am Steuer keine gute Idee. Beim Kanu- und SUP-Verleih in Reil gilt laut Hilckmann ein Alkoholverbot. Grundsätzlich gilt beim Paddeln auf dem Wasser die Promillegrenze wie im Straßenverkehr.
Wer sich ganz allein auf die Mosel traut, sollte laut Hilckmann sein Handy dabeihaben, die Nummern der Schleusen vorher raussuchen, den Wasserstand checken und Familie oder Freunden Bescheid sagen. Außerdem sei es wichtig, die Schifffahrtszeichen zu kennen und immer eine Schwimmweste zu tragen.
Der Kanuverleih an der Mosel in Reil vermietet aus Sicherheitsgründen jedoch ausschließlich Zweier-Kajaks sowie Kanadier für drei bis fünf Personen.
Darauf sollten Paddler auf der Mosel achten
Vor den Schleusen sei besondere Vorsicht geboten, da dort starke Strömungen auftreten können. Außerdem sollten die Kanu- und SUP-Fahrerinnen und -Fahrer nicht in der Fahrbahnmitte paddeln. „In der Flussmitte ist es am tiefsten, das Wasser fließt meist schneller und die Strömung ist stärker“, erklärt Hilckmann. Stattdessen empfiehlt der SUP- und Kanuvermieter, in Ufernähe zu paddeln. Die Mosel ist eine Bundeswasserstraße. Das bedeutet, dass die Berufsschifffahrt immer Vorfahrt hat.
Das Wetter spiele ebenfalls eine zentrale Rolle. „Bei schlechtem Wetter oder Hochwasser vermieten wir erst gar nicht“, sagt Hilckmann. Denn wenn es viel regnet, gebe es mehr Strömung, was das Paddeln schwieriger und gefährlicher mache.
Von hier aufs Wasser: Der Kanuverleih in Reil liegt nur wenige Schritte vom Ufer entfernt.
Zum Einsteigen oder Verlassen der Mosel sollten öffentliche Kanuanleger genutzt werden. Diese seien mit der „Gelben Welle“ gekennzeichnet.
Tipps für mehr Sicherheit auf dem Wasser: Was tun, wenn das Boot kentert?
Hilckmann betont, wie wichtig es ist, auf Angler und Schwimmer zu achten, generell Rücksicht zu nehmen und sich den Gegebenheiten anzupassen. Gewässer mit Wasserpflanzen, Fischlaich- oder Vogelschutzgebiete sollen nicht befahren werden.
Falls das Boot kentert, sei es gut zu wissen, dass alle Boote des Verleihs über ausreichend Auftrieb verfügen. Sie gehen also nicht unter. In einem solchen Fall gilt: ruhig bleiben und ans Ufer schwimmen. Dabei könne das Boot mithilfe einer daran befestigten Leine mitgezogen werden.
Drei Paddeloptionen ab Reil
Laut Hilckmann bietet der Kanu- und SUP-Verleih in Reil neben geführten Touren zum Beispiel diese drei Möglichkeiten:
- Lospaddeln und eigenständig mit dem Boot zurückkehren,
- bis nach Zell oder Bullay paddeln, wo die Boote am Abend vom Verleih abgeholt werden,
- oder eine mehrtägige Tour von Trier bis nach Koblenz.
Natur, Spaß und Gemeinschaft auf der Mosel
Warum zieht es überhaupt so viele Menschen mit dem Paddel auf die Mosel? Für Hilckmann liegt die Antwort auf der Hand: „Es ist einfach ein schöner Sport draußen in der Natur.“ Besonders schätze er das Gemeinschaftserlebnis. Oft kommen die Gäste als Gruppe, zum Beispiel mit Freunden oder der Familie oder als Betriebsausflug, und genießen gemeinsam die Zeit auf dem Wasser.
Der Kanu & SUP Verleih an der Mosel ist Mitglied im Deutschen Kanu-Verband e. V. (DKV) und befindet sich in der Moselstraße 13 in Reil.
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